Nachruf
Das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik — EBEN Deutschland e.V. (DNWE) trauert um sein langjähriges Vorstandsmitglied Otto Geiss. Er verstarb am 14. Februar 2025 im Kreise seiner Familie.
Mit Otto Geiss verlieren wir einen integren, klugen und mutigen Menschen, der mit Herz und Verstand für eine ethische Wirtschaft eingetreten ist. Sein langjähriges Engagement und sein unermüdlicher Einsatz zur Förderung von Transparenz und ethischen Standards in der Wirtschaft waren eine große Bereicherung für das DNWE und haben es maßgeblich geprägt. Das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik hat Otto Geiss viel zu verdanken.
Otto Geiss wurde im Jahr 2015 erstmals in den Vorstand des DNWE gewählt und direkt zum zweiten Vorsitzenden unseres Vereins berufen. Sein Fachwissen und seine praktischen Erfahrungen aus der Unternehmenswelt als hochrangiger Manager der Fraport AG, mit einer konzernweiten Verantwortlichkeit für den Bereich „Compliance, Values & Risk Management“, haben das für unser Netzwerk so grundlegende Anliegen eines Austauschs zwischen Wissenschaft und Praxis befördert und befruchtet. Otto Geiss war über seine Vorstandstätigkeit im DNWE hinaus seit dem Jahre 2016 zusätzlich als Aufsichtsratsvorsitzender der Zentrum für Wirtschaftsethik gGmbH, dem wissenschaftlichen Institut des DNWE, tätig. Auch in dieser Funktion hat er sein gemeinnütziges Engagement unter Beweis gestellt und war wichtiger Impuls- und Ratgeber.
Wir werden dem Wirken von Otto Geiss stets ein ehrendes Andenken bewahren und sind dankbar, dass wir ihn kennenlernen und so lange mit ihm zusammenarbeiten durften. Wir verlieren mit Otto Geiss nicht nur den hoch geschätzten Kollegen, Experten und erfahrenen Macher, sondern auch unseren guten Freund. Unser tiefes Mitgefühl gilt in besonderer Weise seiner Frau Helga und der ganzen Familie.
Gez. Hanna Antony, Monika Eigenstetter, Joachim Fetzer, Stephan Grüninger, Matthias Herfeld, Quirin Kissmehl, Katharina Knoll, Albert Löhr, Stefan Otremba, Patrick Späth, Bernhard Schwager, Josef Wieland
Interviewreihe
Durch den Zuwachs populistischer Kräfte bei der Europawahl und einigen Landtagswahlen 2024 kommen die demokratischen Werte wie Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit in Bedrängnis. Für Unternehmen ist der Umgang mit diesem politischen Extremismus eine anspruchsvolle Herausforderung. Kampagnen wie #Zusammenland wurden heiß diskutiert, die Stellungnahme von Reinhold Würth kostete sein Unternehmen nach eigenen Angaben 1,5 Million Euro Umsatz. Auch ein Blick in die USA auf den Königsmacher Elon Musk zeigt, wie unternehmerisches Engagement Politik beeinflussen kann.
Wie verhalten sich Unternehmen angesichts geopolitischer Krisen und eines Erstarkens von politischem Extremismus? Und aus wirtschaftsethischer Sicht vor allem die Frage: Wie sollen oder sollten sich Unternehmen in politischen Fragen verhalten? Kurz: Wie beschreiben wir die Corporate Political Responsibility?
Das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik möchte diese Debatte aktiv mitgestalten. Unser Ziel ist es, mit einem möglichst breiten Meinungsbild, das sich besonders durch die Pluralität der beteiligten ExpertInnen auszeichnet, zum öffentlichen Diskurs beizutragen.